Der Einbrecher

(Autor unbekannt)

 

 

Personen: Karl und Linda

 

Dauer: ca. 10 Minuten

 

Material:

·           Ein bürgerliches Schlafzimmer

·           links ein Fenster

·           rechts eine Tür

·           Kleiderschrank mit großem Spiegel

·           über dem Doppelbett ein großes Bild - „Engelreigen“

·           (eventuell durch Lichteffekte den Eindruck eines frühen Morgenerwachen)

·           Nachtopf, Tonband oder Kassettenrecorder mit einem bespielten Band (mit dem Wortinhalt, der benötigt wird – s.u.)

 

 

 

Ein älteres Ehepaar liegt im Bett - man hört das laute Schnarchen des Mannes - plötzlich hört man Stimmen aus dem Nebenraum - die Frau schreckt auf - richtet sich lauschend auf - die Stimmen und Geräusche im Nebenraum werden lauter…

 

 

Linda            (rüttelt den Arm des Mannes) Karl! (schüttelt ihn an der Schulter) Karl- wach auf!

 

Karl              (fährt verschlafen hoch) Was...wie...meine Frau kommt?

 

Linda            (misstrauisch) Wie bitte?!

 

Karl              (erkennt verschlafen die Situation - stottert) Ich mei-mei- meine...meine  liebe Frau ko-ko-kommt und weckt mich! Was ist denn?

 

Linda            (hebt einen Finger) Psssst! Horch! Da ist jemand! (zeigt mit dem Daumen auf das Nebenzimmer) Hörst du!

 

 

(man hört aus dem Nebenzimmer wieder Stimmen - man erkennt ganze Sätze wie: Die Leiche muss weg.... ich bring sie alle um...jetzt geh ich und erschlag die beiden!)

 

 

Karl              (hat sich im Bett aufgerichtet - hält sich erschrocken die Hand vor den Mund - starrt mit aufgerissenen Augen zur Tür)

 

Linda            (flüstert ängstlich) Im Haus sind Mörder...du musst sofort nachseh´n...wer das ist.

 

Karl              ICH! Du...hast es doch zuerst gehört.

 

Linda            (aufgebracht)

 

Karl              Ob ich mal belle wie ein Hund? Oder ich klopfe an die Wand...  vielleicht hört uns der Nachbar?

 

Linda            (ärgerlich) Du Trottel! Der nächste Nachbar wohnt 80 Meter entfernt... wir wohnen doch in einem Einfamilienhaus. Wie soll er denn da das Klopfen hören?

 

Karl              Ich dachte, wenn der Wind günstig steht.

 

 

Man hört wieder Stimmen - Morddrohungen - Schritte - einen Schrei.

 

 

Linda            (erregt sich) ... steh auf! Vielleicht haben sie die Erna, unser Haus-Mädchen, schon ermordet.

 

Karl              Unsere Erna? Das glaube ich nicht, wo die zu allen so freundlich ist.

 

Linda            (spitz) Ja ... vor allem zu dir! Denkst du ich habe nichts gemerkt. ... Du und Erna ...

 

Karl              (fasst sich an den Kopf) Ich bitte dich ... in dieser Situation.

 

Linda            Dann steh ich eben auf ... du Feigling! (steht auf - stößt einen Schrei aus)

 

Karl              (zieht sich erschrocken die Decke über den Kopf - schaut vorsichtig an der Seite heraus) Was ist denn?

 

Linda            (schaut auf ihre Füße) Wie kommt denn dein Topf mit eiskaltem Wasser auf meine Seite?

 

Karl              Ich brauch keinen Topf mehr, ich nehm' “Pampers“!

 

 

(springt aus dem Bett - wirft sich in die Brust) Und jetzt wirst du was erleben! Ich....ein Feigling? (lacht künstlich) Ich habe schon ganz andere hinter mir hergejagt!

 

 

Linda            Übernimm dich nicht! Schiebe dir lieber einen Kleiderbügel unter die Schlafanzugjacke ... damit deine Schultern breiter wirken.

 

Karl              (schaut in den Schrankspiegel) Den hau ich...

 

 

Die Stimmen sind jetzt unmittelbar hinter der Tür - es folgt eine wilde Drohung der Mann ist mit einem Satz wieder im Bett - zieht die Decke über den Kopf.

 

 

Linda            (empört) So eine Pflaume von Mann! Jetzt werde ich ... (steht auf - lauscht an der Tür) Psssst! Ich höre leises Quietschen.

 

Karl              (schaut vorsichtig unter der Bettdecke vor - flüstert:) Das wird die Tür vom Vogelkäfig sein.

 

Linda            (flüstert) Wir haben doch gar keinen Vogelkäfig!

 

Karl              (noch leiser) Deshalb ... quietscht es ja auch so leise.

 

Linda            (wütend) Unternehme endlich etwas!

 

Karl              Du hast Recht! (nimmt etwas aus dem Schubkasten und steckt es in den Mund)

 

Linda            Was nimmst du da?

 

Karl              Eine Tablette, die mich beruhigt. Du weißt, wie ich sein kann ... und Einbrecher sind auch nur Menschen. (streift sich die Schlafanzugärmel hoch) Jetzt kann ich für gar nichts mehr garantieren. (zu seiner Frau - mit großer Geste) Geh ins Bett! Was jetzt kommt ist Männersache!

 

 

(er geht vorsichtig zur Tür - lauscht auf das, was gesprochen wird - plötzlich kommt ihm die Erleuchtung. Er reißt die Tür auf - schließt sie sofort wieder hinter sich - man hört einen Schrei - Röcheln - dann ist alles totenstill - die Tür geht wieder auf - der Mann erscheint - putzt sich die Hände ab - wie nach schwerer Arbeit - legt sich aufs Bett und sagt mit stolzer Stimme): Du kannst weiterschlafen (zeigt zur Tür) Der da ... sagt nichts mehr!

 

 

Linda            Karl - du ... hast doch nicht etwa...?

 

Karl              (nickt mit dem Kopf) Und ob ich habe!

 

Linda            (mit Ehrfurcht) Nein .... du hast wirklich? (lauscht nach der Tür) Man hört ihn nicht mehr.

 

Karl              Den hörst du nicht mehr.

 

Linda            (umfasst seinen Arm - sagt mit zitternder Stimme): ... und was hast du gemacht?

 

Karl              Ich ... ich habe das Radio abgestellt - ... außerdem war der Krimi sowieso zu Ende! 

 

 

zurück

 

Quelle: www.unterhaltungsspiele.com