Mondgestein
(Autor unbekannt)
Die Älteren unter Ihnen werden sich noch daran erinnern,
dass im Juli des Jahres 1969 der erste Mensch den Mond betrat. Schon jetzt
steht dieses Ereignis im Schatten einer Sensation, deren Folgen für die
Menschheit nicht abzusehen sind.
Heute gegen 13.00 Uhr erschien bei uns in der Redaktion einer der führenden
deutschen lunar-biologischen Forscher, Professor
Carlo Schlettenbach. Bei sich trug er die ihm von der
NASA zur Verfügung gestellte Mondgesteinsprobe. Er teilte uns eine Entdeckung
mit, die uns den Atem verschlug.
Herr Professor Schlettenbach befindet sich in diesem
Augenblick im Studio. Hören Sie, was er der Öffentlichkeit mitzuteilen hat.
Kurt Rösner führt das Gespräch.
Rösner: Herr Professor Schlettenbach,
die Menschheit verdankt Ihnen eine Entdeckung von unabsehbarer Tragweite.
Schlettenbach: Wie? Was?... Ach ja!
Rösner: Als Leiter des lunar-biologischen
Instituts in Husum untersuchten Sie Proben des von Armstrong und Aldrin
gesammelten Mondgesteins. Sie haben als erster darauf Leben entdeckt.
Schlettenbach: Äh-ja!
Rösner: Und...
Schlettenbach: Was "und"?
Rösner: Was haben Sie beobachtet?
Schlettenbach: Ich bin mit Hilfe des
Elektronenmikroskops auf Lebewesen gestoßen. Zunächst auf Fußspuren,
Zigarettenstummel, Speisereste etc., etc. und dann auf die Mondbewohner selbst.
Rösner: Speisereste... ah... Und wie sehen sie aus, diese... hm...
diese...
Schlettenbach: Was denn? Die
Mondbewohner? Sie sehen aus wie Menschen.
Rösner: Aha.
Schlettenbach: Natürlich kleiner, nicht
wahr, kleiner, sehr viel kleiner.
Rösner: Aha.
Schlettenbach: Mit unbewaffnetem Auge
ist der Mondmensch nicht zu sehen. Hier auf dem Stein leben etwa 44000 in zwei
Kleinstädten und 16 dörflichen Gemeinden.
Rösner: Hm.
Schlettenbach: Das Zusammenleben von
Erd- und Mondbewohnern bietet übrigens vom Standpunkt des Wissenschaftlers kein
ernstes Problem.
Rösner: Nein nein!
Schlettenbach: Auch gegen die Aufnahme
eheähnlicher Beziehungen zwischen Erd- und Mondbewohnern bestehen keine
Bedenken.
Rösner: Nein nein!
Schlettenbach: Ja - der körperliche
Größenunterschied erfordert allerdings eine gewisse quantitative Angleichung.
Rösner: Natürlich.
Schlettenbach: Ja - meines Erachtens
kann beispielsweise eine gesunde Frau verlangen, dass ihr Lebensgefährte ohne
Mikroskop erkennbar ist.
Rösner: So!?
Schlettenbach: Ja - sie hätte nach vorsichtiger
Schätzung also Anspruch auf, warten Sie... 100000 bis 120000 lunare männliche Ehepartner. Eng zusammengestellt erreichen
dieselben etwa Erbsengröße. Der Gatte ist mit bloßem Auge sichtbar, dürfte aber
wohl nicht als störend empfunden werden. Ein durchaus befriedigendes Ergebnis.
Rösner: Vielen Dank, Herr Professor!
Quelle: www.unterhaltungsspiele.com